Christian Aigner bei der Sanierung eines denkmalgeschützen Bauernhofs

Lehm ist der Baustoff

Mir ist es ein wichtiges Anliegen, respektvoll mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen unzugehen. Deshalb arbeite ich im Sinne alter Handwerkstechniken und passe sie an die heutigen Anforderungen an. Auf diese Weise enstehen natürliche, wohngesunde und ästhetische Lebensräume.

Ich bin gelernter Maurer, habe mich im Lauf der Jahre auf den Lehmbau spezialisiert und habe 2011 die Ausbildung zur Fachkraft Lehmbau absolviert. Meine Arbeitsbereich umfasst Altbausanierungen und Denkmalschutz wie auch Neubau-Projekte.


Lehmputz

Innenputze aus Lehm haben in den letzten Jahren eine beispiellose Renaissance erlebt. Wurden sie früher bei einfachen Gebäuden und wegen der leichten Verfügbarkeit des Baustoffes angewandt, so bestimmen heute ästhetische und raumklimatische Argumente die Entscheidung für Lehmputz. Lehmputze haben schöne und lebendig strukturierte Oberflaechen. Sie sind offenporig und wirken angenehm warm.

Lehmputz wird in Alt- und Neubau eingesetzt:
- im Trockenbau als Lehmbauplatte
- in Verbindung mit Innendämmung
- auf Wandflächenheizungen
- auf alle gängigen Untergründe


Trockenbau

Die Lehmbauplatte ist eine Trockenbauplatte für den Innenausbau mit Lehm, sie ist Lehmputz und Bauplatte in einem Produkt. Die Lehmbauplatte wird für Innenwände, für Vorsatzschalen im Holzbau, für abgehängte Decken und für den Dachgeschossausbau verwendet. Mit ihren hervorragenden Sorptionswerten und der damit verbundenen Wirkung für das Raumklima bringt sie zusammen mit Lehmputzen die Vorzüge des Baustoffs Lehm in den modernen, leichten Trockenbau. Die Lehmbauplatte besteht aus Baulehm oder Ton, Schilfrohr und Jute sowie pflanzlichen und mineralischen Zuschlägen. Das hervorragende Merkmal der Lehmbauplatten sind ihre Schallschutzeigenschaften. Schon mit unaufwändigen Konstruktionen lassen sich schalltechnisch sehr wirksame Bauteile erstellen. Auch dies ist ein Beitrag zum gesunden Wohnen.

Unterkonstruktion:

Die Unterkonstruktion für Wände und Decken für Lehmbauplatten werden wie im Trockenbau gewohnt erstellt. Es können Holzlatten oder Kanthölzer verwendet werden. Auch Metallprofile können eingesetzt werden.

Weiterbehandlung:

Die Trockenbauteile können umgehend weiterbearbeitet werden. Ein Armierungsgewebe wird ganzflächig in die erste Schicht eingebettet, dann kann die letzte Lage aufgeputzt werden.


Wärmedämmung

Anbringen von Holzweichfaserplatten auf der Rauminnenseite.

Vorteil:

- Erhaltung des Fassadenbildes (im Altbau Denkmalschutz)
- Keine Gerüsterstellung
- Holzfaser diffunsionsoffen

Weiterbehandlung:

- Aufbringen einer Gewebespachtelung
- Aufputzen des Lehmfeinputzes

Vor Beginn der Dämmarbeiten müssen äußere witterungsbedingte Einflüsse eingehend geprüft werden.


Einputzen von Wandflächenheizungen

Die fertig montierten Wandheizungsrohre werden mit Lehm verputzt. Der Putz ist diffusionsoffen und kapillar leitfähig. Das heißt, Ihre Wände können “atmen” und falls Feuchtigkeit auftritt helfen diese Materialien in besonderem Maße bei der schnellen Trocknung. Lehm ist unter allen Putzen der Champion in der Regulierung der Luftfeuchtigkeit und Absorption von Gerüchen und Schadstoffen und damit erste Wahl für die perfekte Gestaltung von Wohn- und Schlafräumen

 


Lehm im Außenbereich

Lehm als traditionelle Verputztechnik: Der schadhafte Putz wurde vollständig entfernt und die historische Holzblockaußenwand mit Holznägeln freigelgt. Darauf wird mit Lehmunterputz verputzt und anschließend Sumpfkalkputz als äußere Putzlage aufgebracht. Der freskale Anstrich in den noch leicht feuchten Sumpfkalkputz ergibt einen dauerhaften Witterungsschutz. Auf diese Weise kann die historische Außenfassade vollständig erneuert werden unter Einhaltung der denkmalschutzrechtlichen Vorgaben.

 


 

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